Er hat den Frieden verkündet durch Jesus Christus (Apg 10,36b)
Für dich: Die Taufe macht IHN und uns zu Friedensboten
Liebe Freunde!
In den meisten Menschen, wenn nicht gar in allen, steckt die Sehnsucht nach einem besseren Leben, eine hohe Erwartung. Zumeist wird diese von außen erhofft: Das kann ein hoher Gewinn sein, vielleicht ein möglichst viele Glückshormon-ausschüttendes Event, wie Konzerte, Sportereignisse, ..., oder der richtige (Traum)Partner/die richtige (Traum)Partnerin/..., ein Politiker oder eine Partei, ein religiöser oder spiritueller Guru, usw. Gelegentlich wird einem bewusst, dass man auch selbstverantwortlich handeln muss, geht ins Fitnessstudio, geht walken oder isst möglichst gesund ... Zumeist kommt man dann darauf, dass das alleine auch nicht genügt, die Erwartungen in uns, die Hoffnungen sind mächtiger. Das war offensichtlich immer schon so, wie uns das Evangelium zeigt:
https://schott.erzabtei-beuron.de/weihnachtszeit/taufe_C.htm?datum=2025-01-12&r=1
"In jener Zeit war das Volk voll Erwartung" (Lk 3,15a) heißt es im ersten Satz des Evangeliums. Es erhofft sich von Johannes das bessere Leben - sie pilgern in Massen zu ihm an den Jordan, über 1000 Höhenmeter von Jerusalem hinab durch eine karge wüstenähnliche Landschaft. Und Johannes macht deutlich, dass er nicht die Erfüllung der Erwartung ist. Dennoch lassen sich die Leute von ihm taufen, denen er konkrete Hinweise zur persönlichen Lebensverbesserung gibt (diese finden sich im heutigen Evangelium nicht, sind aber in Lk 3,8-14, also unmittelbar vor dem für heute ausgewählten Text nachzulesen).
Das uralte "In jener Zeit", das vielen Evangelien in der liturgischen Verkündigung vorgestellt wird, will nicht einfach nur zur Rückschau anregen, sondern "jene Zeit" ist auch unsere Zeit. Da ist eine ganz große Erwartung, dass alles besser werden muss. Diese wird durchkreuzt von den Erfahrungen, dass dies kaum gelingt. Schnell sucht und findet man Schuldige und vertraut jenen, die Besseres versprechen. Johannes macht klar: ER ist nicht dieser. Aber er tauft IHN, Lukas schildert das anschaulich, aber erstaunlich unspektakulär. Das Bild, das er beschreibt, ist jenes, das von den Künstlern zumeist übernommen wird. Jesus wird getauft, aus dem offenen Himmel kommt eine strahlend weiße Taube ...
Lukas macht klar: Hoffnung hat etwas mit uns zu tun. Wie wir das Leben gestalten und miteinander umgehen, so entsteht die bessere Welt, die der von Johannes getaufte Jesus als das Reich Gottes bezeichnen wird.
Egal, wie Ihr über die aktuellen politischen Entwicklungen denkt: Sie werden weder die bessere Welt erschaffen noch unsere Hoffnungen zerstören können. Es wird weiterhin auf uns ankommen und nicht auf "die da oben".
Die geöffneten Pforten der päpstlichen Basiliken und im Gefängnis von Rebibbia machen uns bewusst: "Pilger der Hoffnung" in turbulenten Zeiten werden wir mit und wie Maria, vor allem durch eine höchst persönliche Neuorientierung. Wir und nicht irgendeinen noch so cooler Volksbegeisterer werden so wirklich strahlende Leuchttürme🗼 und belebende Shooting-Stars 💫 für die Welt.
Dies wünscht Euch
Euer Pfarrer Dr. Bernhard Mucha