Der Friede Christi triumphiere in euren Herzen. (Kol 3,15a)
Für dich: Der Frieden beginnt in den Herzen als Licht jeder Hoffnung
Liebe Freunde!
Es war zwar keine "spontane" Überraschung, dennoch hat es Papst Franziskus mit der Öffnung der Heiligen Pforte im größten Gefängnis Italiens, in Rebibbia, einem Stadtteil Roms, auf die ersten Seiten der meisten Tageszeitungen geschafft. Schon anlässlich seiner ersten Karwoche als Papst hat Franziskus die Gründonnerstagsliturgie mit der "Fußwaschung" in einem römischen Jugendgefängnis gefeiert.
Das Zeichen, das er da setzt, ist gewaltig: Es gibt keine Lebenssituation, die nicht von Hoffnung erfüllt sein kann. Gefangene, die nicht selten von vielen und gelegentlich von sich selbst aufgegeben werden, dürfen erfahren: Der Papst gibt sie nicht auf, weil er überzeugt ist, dass Gott sie nicht aufgibt. Jeder hat immer wieder eine neue Chance verdient: Auch du darfst durch die Pforte der Hoffnung durchgehen - dir steht das Wichtigste, Gottes Liebe, immer offen.
Das ist nicht nur ein Zeichen für Gefangene, das ist eine Aufmunterung für alle Menschen - in vielfacher Hinsicht: Sei mutig und zuversichtlich - und gib jedem in deiner Umgebung immer wieder eine neue Chance: Der zweite Vorschlag für die zweite heutige Lesung kann hier besonders hilfreich sein:
https://schott.erzabtei-beuron.de/weihnachtszeit/heilige_familieC.htm?datum=2024-12-29&r=1
Wir sind Kinder Gottes und ihm ähnlich. Was wir vor einigen Tagen in der Krippe betrachtet haben, ist auch unsere Geschichte. Wir sind die geliebten Kinder des unendlichen Gottes - auch wenn's unfassbar klingt, er macht sich "fassbar" in Raum und Zeit und in jedem von uns!
Spannend und tröstlich finde ich auch das heutige Evangelium: Wie oft verzweifeln Eltern an ihren (pubertären) Kindern, aber auch Pädagog/innen und Vorgesetzte bekommen so manche Zweifel über die Entwicklungschancen der ihnen Anvertrauten. Lukas zeigt uns, dass es den Eltern Jesu nicht anders ergangen ist. Auf der Suche nach dem Eigenen bereitet man anderen Sorgen ... und natürlich hätte der "Lümmel" seinen Eltern sagen können, dass er offensichtlich nach seiner "Bar Mitzwa" (quasi jüdische Firmung) noch einiges im Tempel zu diskutieren hätte, also in jedem Fall ein ungehöriges Verhalten. Auch Jesus musste lernen und seine Eltern ebenfalls.
Ja, es gibt Hoffnung, auch wenn's ganz blöd gelaufen ist! Das zeigt uns die Bibel und das demonstriert uns Franziskus, der alte aber immer noch für Überraschungen sorgende Papst.
Ja, es ist so: Es gibt keine Situation und mag sie noch so ausweglos erscheinen, in der keine Hoffnung aufstrahlt. Aus diesem Bewusstsein so werden wir für alle Mitmenschen "Pilger der Hoffnung". Und das aus dem Bewusstsein, mit und wie Maria, inmitten turbulentester Zeiten strahlende Leuchttürme🗼 und belebende Shooting-Stars 💫 für die Welt zu werden.
Einen gesegneten Ausklang des "alten Jahres" und einen hoffnungsvollen Übergang in ein gesegnetes, gesundes und zufriedenes Jubiläumsjahr 2025 wünscht
Euer Pfarrer Dr. Bernhard Mucha