Prüft alles und behaltet das Gute! (1 Thess 5,21)
Für dich: Mit kritischem Bewusstsein darfst du dich über Seine Ankunft freuen!
Liebe Biedermannsdorferinnen und Freunde!
Gerade die letzten Tage in Israel haben es der Welt wieder gezeigt: Aggression, Krieg trifft zumeist die Unschuldigen, oder sogar die Falschen, also niemals nurl die, die man treffen will ... Grundsätzlich kann man sagen, dass Krieg in der Regel eine Aggressionsspirale erzeugt: Gewalt erzeugt Gegengewalt und diese wiederum weitere, noch stärkere Gegengewalt, usw. usw. Die meisten Menschen kennen derartige Erfahrungen im Kleinen - und wenn es auch nur ein Geschwisterstreit oder ein Streit unter Freund/innen in der Kindheit war. Man könnte auch sagen, dass die Kriegsparteien sich immer mehr im eigenen Hass einigeln und sich darin wohl und vor allem im Recht fühlen.
Johannes der Täufer verweist durch sein Leben auf eine andere Lebensgrundhaltung: Er weiß sich in Beziehung auf jemand anderen, auf den er hinweist:
https://www.erzabtei-beuron.de/schott/schott_anz/index.html?datum=2023-12-17
"Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch! Denn der Herr ist nahe." Phil 4,4.5) Dieser Satz bildet die Überschrift des 3. Adventsonntags, des Sonntags GAUDETE (=lat. FREUT EUCH). Deswegen wird an diesem Sonntag, so vorhanden, ein rosa Messgewand getragen und auf einem "liturgischen" Adventkranz die rosa Kerze entzündet. Der Grund christlicher Freude ist, dass Gott seinen Liebesplan mit uns Menschen umsetzt.
Das "Gnadenjahr", von dem in der ersten Lesung aus dem Prophetenbuch des Jesaja die Rede ist, meint ein Jahr, in dem Menschen "neue Gerechtigkeit" herstellen, einander Schulden erlassen und Gefangenen Freiheit gewähren. Es soll alle 50 Jahre (50~7x7 😉) stattfinden. Gerechtigkeit entsteht durch "einander immer wieder eine neue Chance geben", oder Johannes dem Täufer entsprechend, nicht sich selbst, sondern den jeweils anderen zum Mittelpunkt des Interesses zu machen. Stellen Sie sich vor, das gelänge: Egal, ob im Kleinen, bei jedem einzelnen, bis hin zu Völkern und Nationen. Respekt und Wertschätzung prägten den Umgang der Menschen ... Stimmt, die Realität ist anders.
Der älteste Text des Neuen Testamentes, an diesem Sonntag in der zweiten Lesung zu hören, fordert ebenfalls zur Freude auf. Dann gibt es noch einen bemerkenswerten Satz: "Prüft alles und behaltet das Gute!" (1 Thess 5,21) Nein, ein Christ hat nicht alle Weisheit gepachtet, im Gegenteil, er freut sich an der vielfältigen Weisheit der Menschen. Und Paulus fordert nicht zur Vernichtung des Schlechten/Bösen sondern zum Behalten des jeweils Guten auf. Voneinander lernen und bewusst aufeinander achten - das macht froh und schenkt Zukunft!
So wünsche ich einen schönen 3. Adventsonntag, mit maßvoller GAUDE, die echte Freude ist, und dass wir immer mehr Pilger der Hoffnung werden, die ihren Zeitgenossen als Leuchttürme🗼 und Shooting-Stars 💫 Ermutigung zum besseren Leben vermitteln,
mit lieben Grüßen
Euer Bernhard