„Jesus Christus ist der Herr“ – zur Ehre Gottes, des Vaters. (Phil 2,11b) Für dich: Die Größe des Herrn macht auch dich, seinen Bruder/seine Schwester groß
Liebe Freunde!
140 Kirchen in 10 Jahren! Das ist im heutigen Kurier zu lesen, von etwa so vielen Kirchen wird sich die Erzdiözese Wien in den kommenden Jahren verabschieden müssen. Ein an nachvollziehbaren Trends zusammengestelltes "Zahlenspiel" bringt etwas zum Ausdruck, was viele von uns im Grunde schon lange wissen. Dennoch wird es die meisten erschrecken. Die Entwicklung der Mitgliedszahlen und der finanziellen Situation lassen keinen anderen Schluss zu. Damit verbunden ist natürlich auch der Verlust bisher gewohnter gesellschaftlicher Relevanz.
Das Christentum hat in den vergangenen 2000 Jahren immer wieder "Hochs" und "Tiefs" erlebt. So war zur Zeit von Klemens Maria Hofbauer, am Beginn des 19. Jahrhunderts, die Glaubenspraxis in Wien fast 0, jedenfalls deutlich geringer als heute. Der aus Südmähren gekommene Bäcker und spätere Redemptorist machte auf für damals unkonventionelle Weise den Glauben wieder "salonfähig". Unterschied zu heute: Die Kirche konnte trotz dieser Schwächen mit der materiellen Absicherung durch das "Herrscherhaus" und ihren eigenen Besitz rechnen.
Immer wieder hat es "Karwochenerlebnisse" gegeben, wie sie die Liturgie des Palmsonntag besonders drastisch vor Augen führt:
https://www.erzabtei-beuron.de/schott/schott_anz/index.html?datum=2024-03-24
Da ist der triumphale Einzug Jesu in Jerusalem - wie er bei der Weihe der Palmkätzchen "nachgespielt" wird, wo die "Masse" "Hosianna!" ruft -
dann folgt die Hl. Messe mit der Passionsgeschichte, in der von der Masse "Kreuzige ihn!" geschrien wird.
Die Jünger stehen vor dem Ruin all ihrer Erwartungen und Hoffnungen ... und ganz langsam dämmert ihnen, dass dies erst der Anfang ist ...
Christen, denen die Kirche ein Anliegen ist, egal ob als (Glaubens)Gemeinschaft oder als Gebäude, als "Haus Gottes", spüren den Verlust. Wie oft kann auch dieser Verlust Chance sein: Das Leben Jesu zeigt seinen Sinn nicht in erster Linie in seinen beeindruckenden Wundern und Gleichnissen, sondern in seiner Liebe, die ihn bis ans Kreuz führt. Das Erlebnis, dass der Gekreuzigte lebt, ... aber darüber dann letzte Woche.
Die Kirche triumphiert zur Zeit absolut nicht, aber sie ist voller Erwartung und Hoffnung:
Dass diese in uns wachse und wir mit Maria zu strahlenden Leuchttürmen🗼 und Shooting-Stars 💫 des Lichtes der Hoffnung werden,
wünscht
mit lieben Grüßen
Euer Bernhard